Der Anblick eines Schnittbogens treibt euch den Angstschweiß auf die Stirn? Wie soll man bei so vielen bunten Linien durchblicken? Eigentlich ist es ganz einfach, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Diese Kleinigkeiten zeige ich euch heute.


 

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Alles fängt mit einer Tasse Kaffee an und dem gemütlichen Durchblättern eurer Nähzeitschrift. Bei mir ist es die Ottobre. Habt ihr euch für einen Schnitt entschieden?

Das Material:

Ihr braucht eure Zeitschrift, den Schnittbogen (bzw. Schnittmusterbogen) und Papier oder Folie, auf die ihr den Schnitt übertragen könnt. Es gibt z.B. von Burda extra Seidenpapier* und Kopierfolie* für wenig Geld. Natürlich könnt ihr auch jedes andere, leicht transparente Papier verwenden. Anstelle der Folie eignet sich auch Malerfolie aus dem Baumarkt, achtet nur darauf, dass sie nicht zu dünn ist.

Der Vorteil von Papier ist, dass es leichter zu beschriften ist und beim späteren Übertragen auf Stoff nicht so rutscht. Nachteilig ist das schnellere Reißen und dass es nicht so durchsichtig ist wie Folie, was das Kopieren des Schnittes manchmal etwas kniffelig macht. Für die Folie benötigt ihr einen wisch- und wasserfesten Stift. Einige Kugelschreiber eignen sich auch.

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Zusätzlich kann ein Lineal beim Abpausen hilfreich sein, sowie einige Beschwerer, damit euch die Folie oder das Papier nicht verrutscht. Ich nehme gerne ein paar der unzähligen Steine, die man in einem Haushalt mit Kindern so herumfliegen hat. Und zu guter Letzt natürlich noch eine Schere um eure übertragenen Schnittteile auszuschneiden.

Die Schnitteile finden

Schnittbögen beinhalten mehrere Schnitte in mehreren Größen auf einem Bogen. Darum sehen sie auf den ersten Blick so wirr aus. Doch wenn man sich die Nähanleitung dazu nimmt, wird es schon um einiges klarer. In der Beschreibung findet ihr eine Liste der benötigten Schnittteile und den Schnittbogen auf dem ihr sie finden könnt.

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Alle Schnittteile eines Schnittes sind nummeriert. Hier hat z.B. das Vorderteil die Nr. 1, das Rückenteil die Nr. 2 und die Kapuze die Nr. 3. Alle drei Schnitteile findet ihr auf dem Schnittbogen C in der Farbe Orange.

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Breitet den Schnittbogen vor euch aus und ihr findet auf der unteren Längsseite einen Balken mit Zahlen. Diese Zahlen entsprechen den Nummern der Schnittteile. Auch eure orange 1, 2 und 3 könnt ihr hier finden (die 3 ist nur aufgrund meines Bildausschnittes nicht zu sehen. Also nicht irritieren lassen). Folgt nun mit dem Finger entlang der 1 nach oben und ihr werdet auf eine weitere orange 1 stoßen, gleich auf den Linien, die euer Schnittteil Nr.1 ergeben.

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Jede Linie bildet den Umriss einer Größe. Sucht nach der Linie, die eurer gewünschten Größe entspricht. Wer mag, kann den passenden Umriss nun erst mit einem Textmarker nachzeichnen, um beim Abpausen nicht aus Versehen in die falsche Größe zu rutschen. Besonders diejenigen, die mit Papier arbeiten, werden so die richtige Linie leichter wiederfinden.

Schnittteil abzeichnen

Legt eure Folie oder euer Seidenpapier auf den Schnittbogen und beschwert die Ecken mit den Steinen oder anderen Gewichten, die ihr gerade zur Hand habt.

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Zeichnet das Schnittteil in euerer gewünschten Größe nach. Ich nehme gerne ein Lineal zur Hilfe, damit sind besonders die geraden Linien schneller und schöner nachgezogen.

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Denkt daran wirklich alle Markierungen eures Schnittteiles abzuzeichnen. Auch Knipse, Pfeile für den Fadenlauf, Abnäher o.Ä. gehören auf das Schnittteil (Anmerkung: Knipse sind kleine Markierungen im Form von Strichen, die Anzeigen an welchen Stellen zwei Schnittteile zusammentreffen). Zusätzlich vermerke ich noch die Quelle des Schnittes, den Namen, die Nummer des Schnittteiles und die Größe, damit ich später noch weiß, wo das Teil hin gehört.

TIPP: Wer mag, kann sich nun noch die Nahtzugaben sofort auf Papier oder Folie übertragen. Das spart erneutes anzeichnen beim Übertragen auf den Stoff.

Zum Schluss müsst ihr eure abgezeichneten Schnittteile noch ausschneiden und fertig ist euer Schnitt.

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Wie ihr den Schnitt auf euren Stoff bekommt, erkläre ich euch beim nächsten Mal. Jetzt müsst ihr euch ja sowieso erst einmal für einen Stoff entscheiden und das kann ja bekanntlich dauern ;-)

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Schnittmuster

Stöbert gerne auch mal durch meine Schnittmuster. Die Schnittbögen der digitalen Schnittmuster sind extra so aufbereitet, dass ihr sie zu Hause auf eurem Drucker in A4 ausdrucken könnt. Klebt den Schnittbogen nach der beiliegenden Anleitung zusammen und legt los.

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