„Leinen knittert edel“ ist ein Satz, der mir als erstes einfällt, wenn jemand von dem edlen Stoff spricht. Ob das Knittern nun edel ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich mag es sehr gerne. Es ist so schön natürlich. Und wer bekommt nicht diesen Reflex, in ein Sommerbett mit leinenbezogener Bettwäsche zu springen? Wer denkt bei einem gedeckten Holztisch mit Feldblumen und Leinenservietten nicht an ein Familiendinner im Wildgarten? Wer direkt Lust hat zu nähen, kann hier Leinenstoffe kaufen.
Herstellung
Es ist eine Faser, die aus dem Stängel der Flachspflanze gewonnen wird. Die Gewinnung durch Einweichen, Herauslösen, Trocken und Verarbeiten dieser Fasern ist recht aufwändig, weshalb Leinenstoffe nicht zu den Preisschnäppchen unter den Textilfasern gehören.

Pflege
Leinen ist sehr pflegeleicht. Es ist meist bis 60 Grad waschbar – abhängig von der Veredelung. Es kann auf höchster Stufe gebügelt werden. Am besten gelingt das Bügeln mit viel Dampf oder kleinen Hilfsmitteln wie Sprühstärke oder Bügelfix. Es gibt sogar Stärke, die bereits mit in die Waschmaschine gegeben werden kann. So bleibt der Knittereffekt etwas im Rahmen, solltet ihr es lieber knitterfrei mögen.

Eigenschaften
Die Optik und seine Eigenschaft wunderbar Wärme abzuleiten, Feuchtigkeit aufzunehmen und äußerst Pflegeleicht zu sein, macht Leinen zum perfekten Sommerstoff.

Verarbeitung
Wer Leinenstoffe vernäht, sollte sich bei der Auswahl der Nadel und Stichlänge nach der Beschaffenheit des Stoffes richten. Feines Leinen sollte mit einer Stichlänge von 2 mm und einer Nadelstärke von 70-80 vernäht werden. Ist der Stoff grober, kann die Stichlänge auf 3 mm verlängert und die Nadelstärke 90 verwendet werden. Bei besonders grob gewebtem Leinen kann es passieren, dass sich die Nähte durch Belastung und Spannung lösen. Um das zu verhindern können die Nähte mit Nahtband verstärkt werden.
Nähideen
Eurer Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Man kann Leinenstoffe sowohl für Bekleidung, als auch für tolle Accessoires für Zuhause verwenden. Da ich es nie schaffe, alle Styles, die mir zu Stoffen einfallen auch tatsächlich zu nähen, zeichne ich viele davon in mein Skizzenbuch. Hier sind zwei Ideen:
Ein toller Beitrag! Ich bin auch ein Fan von Leinen und Naturfasern im Allgemeinen!
Liebe Grüße
Susanne
Hallo,
Da ich als Kind einer Leinenweber-Familie die Eigenschaften von Leinen – vom Feld bis zum fertigen Stoff – sehr gut kenne und auch noch Handwebstuhl gewebtes Leinen besitze und verarbeite, habe ich auch noch einen Tipp:
Dreht dasWäschestück auf links und sprüht es mit Bügelstärke !!!
ein und dreht es wieder auf rechts. So könnt ihr die lästigen und unschönen weißen Streifen beim Bügeln vermeiden. Außerdem bleibt das Bügeleisen sauber.
Für besticktes Leinen: immer über die Stickerei zum Schluss von links bügeln. So hebt ihr die Stickerei plastisch hervor.
Liebe Grüße
Alwine
Hallo,
Ich stamme aus einer Leinen -Weber Familie und kenne die Herstellung vom Feld bis zum fertigen Stoff.
Ich habe einen Tipp:
Dreht das Wäschestück auf links und sprüht es mit Bügelspray !! ein. Dreht es wieder auf rechts und bügelt es auf der höchsten Stufe. So vermeidet ihr die lästigen Streifen des Bügelspray‘s auf dem Wäschestücke.
Bei bestickter Wäsche bügelt zum Schluss noch einmal über die Stickerei von der linken Seite, damit wird diese plastisch hervorgehoben.
Liebe Grüße
Alwine
Hey, wow, das sind ja tolle Tipps! Ganz lieben Dank!
LG Anja