Da stehe ich nun mit meinen ganzen Markierstifen und Kreiderädchen. Und vor mir liegt ein unebener, gemusterter Stoff, der farbliche Markierungen kaum zulässt. Da hilft nur ein ganz alter Trick. Vielleicht etwas umständlicher, aber irgendwie auch meditativ: Die Schnittmarkierung mit Hilfsfaden. 

Wie das Ganze funktioniert, möchte ich euch heute zeigen.

Schnittmarkierung mit Hilfsfaden

Wann brauche ich einen Markierungsfaden?

Gerade Schnittmarkierungen, wie Brustabnäher, Punkte für die Platzierung von Taschen oder Rückenabnäher sind auf manchen Stoffen nicht so leicht anzubrigen. Alles, was nicht an der Schnittkante mit einem Knips markiert werden kann, muss farblich gekennzeichnet werden. Doch gerade bei Stoffen, die besonder uneben oder sehr stark gemustert sind, sind die Farben später kaum noch erkennbar. Auch bei Projekten, die etwas länger dauern, oder bei denen Ihr vielleicht häufiger auftrennen müsst, machen Markierfäden Sinn, denn gerade Kreide verschwindet schnell bei häufigem Anfassen. Dann greife ich gerne zum Hilfsfaden und einer Nadel.

Welches Garn eignet sich für Markierungsfäden?

Als Hilfsfaden oder Markierungsfaden kann jeder Faden verwendet werden. Ich greife gerne auf dickere Fäden zurück, die etwas auffälliger sind. Aber auch Reihgarn, das leicht reißbar ist und auch dann schnell wieder entfernt werden kann, wenn ihr den Faden doch einmal mitnähen solltet, eignen sich für diesen Zweck. Ein weiterer Vorteil von Reihgarn ist, dass es etwas grober ist und nicht so leicht aus dem Stoff heraus rutscht.

Wie übertrage ich die Schnittmustermarkierung?

Ihr legt euren Papierschnitt auf euren Stoff auf und fädelt dann ein Stück Faden durch die Nadel. Das Fadenstück kann gerne etwas länger sein, damit ihr direkt mehrere Markierungen in einem übertragen könnt. 

Stecht dann mit der Nadel durch eurem Schnitt und durch den Stoff hindurch. Manchmal könnt ihr auch direkt die daneben liegenden Markierungen in einem Schritt kennzeihnen, wie auf dem Foto abgebildet.

Zieht den Faden durch und lasst ihr etwas länger stehen. 

Hebt nun den Papierschnitt ab. Lasst die Fäden dabei im Stoff hängen. Ggf. müsst ihr hier vorsichtig arbeiten und die Fäden festhalten, damit sie nicht im Papier hängen bleiben und ihr sie direkt wieder aus dem Stoff zieht.

Schnittmarkierung mit Hilfsfaden

Habt ihr genau gegengleiche Schnittmarkierungen auf zwei Stofflagen, wie z.B. bei Brustabnähern, könnt ihr so die Markierungen direkt auf beide Lagen aufbringen. Stecht dazu durch den Papierschnitt und beide Stofflagen. Zieht dann die beiden Stofflagen vorsichtig auseinander und durchtrennt den Faden zwischen den Stofflagen. Schon habt exakt gegengleiche Markierungen. 

Vielleicht probiert ihr diese Technik bei dem nächsten großen Nähprojekt einmal aus. Es ist anfangs etwas ungewohnt, aber wirklich hilfreich. 

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