„Und ich bekomme nix ab! Für alle nähst Du und für mich nicht.“ Wie recht sie hat. Die Arme musste ganz schön lange bitten, bis ich ihr das schon ewig versprochene Shirt genäht habe. Dabei hat es gar nicht weg getan.

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Meine Mama ist die beste auf der Welt. Klar. Und sie hat sich schon so lange ein Shirt von mir gewünscht. Man muss dazu sagen, dass das bei ihr nicht so einfach ist. Also lange Arme mag sie nicht. Das Shirt darf aber auch nicht zu kurz sein. Und nicht zu eng. Aber auch nicht an ihr schlabbern. Und der Halsausschnitt: Zu eng sieht doof aus. Aber zu weit geht ja gar nicht. Da fühlt sie sich nicht wohl. Wenn ich das so aufschreibe, kann ich doch verstehen, warum mein Unterbewusstsein diesen Punkt immer wieder ganz nach hinten geschoben hat.

Ich sagte, sie könne mir ja ein Shirt geben, das ihr passt. Als Passformbeispiel. Ich erhielt zwei. Von dem einen der Schnitt und die Weite, von dem anderen die Länge und den Ausschnitt… Ahhhh, ja. Nur so nebenbei, die Shirts sind schon mit in diese Wohnung umgezogen. Ihr habt nicht mitbekommen, dass ich umgezogen bin? Ist ja auch schon ´ne Weile her.

Amma-Shirt_Collage GESPIEGELT

Nun habe ich mich endlich getraut und das gut sitzende Shirt zerschnitten um daraus neue Schnittteile zu erstellen. Einfach auf links gedreht und die Overlocknaht abgeschnitten. Vom Saum hoch bis zum Arm und zum Bündchen. Danach habe ich auf die gleiche Weise die Ärmel abgeschnitten und zum guten Schluss die Naht an der Schulter entfernt.

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Herausgekommen sind 3 Schnittteile, die ich auf einen großen Bogen Papier gelegt und abgezeichnet habe. Eigentlich könnte man diese drei Teile auch direkt als Schnittteil verwenden, doch ich wollte/sollte den Halsausschnitt ja noch verändern.

Ich habe die Umrisse der Schnittteile auf Papier abgezeichnet und daran die Änderungen vorgenommen. Wenn ihr den Halsausschnitt verändert denkt daran, am Ende zu prüfen, ob die Schulternähte noch aufeinander passen. Ggf. müsst ihr beide Schnitteile (Vorderteil und Rückenteil) anpassen, damit die Schulternähte der Rück- und Vorderseite gleich lang sind.

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Die geänderten Schnittteile habe ich ausgeschnitten und danach ein neues Shirt für die beste Mutter genäht. Und wisst ihr was?! Es passt!!!

Die Mutter ist happy und geht im Kopf nun alle möglichen Stoffe durch, aus denen sie unbedingt ein Shirt braucht und ich werde den neuen Schnitt an einem ganz sicheren Ort aufbewahren. Nicht, dass da etwas dran kommt.

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