Teil 3 unserer vierteiligen Blogserie „Wie kommt der Schnitt auf den Stoff“. Heute mit einer kleinen Übersicht der verschiedenen Varianten die es gibt, um die Umrisse eures Schnittteils auf Stoff zu übertragen. Welche mein Favorit ist und Tipps, wie ihr eine gleichmäßige Nahtzugabe einzeichnet, verrate ich euch heute.


In den letzten Teilen haben wir bereits gelernt was es beim Stoff zu beachten gibt, und wie ihr die Schnittteile auf dem Stoff platziert. Weiter geht´s mit dem Abzeichnen:

Serienübersicht-Teil-3

3. Aufzeichnen des Schnittteiles

Um das Schnittteil nun auf den Stoff zu übertragen, gibt es eine große Bandbreite an Hilfsmitteln und Techniken. Probiert aus, was euch am gefällt und womit ihr am besten arbeiten könnt. Zeichenstifte

  • Schneiderkreide* gibt es in verschiedenen Formen zu kaufen. Man verwendet sie ähnlich zur Tafelkreide und sie ist leicht wieder zu entfernen. Was ich an dieser Art von Schneiderkreide nicht mag, ist das andauernde Anspitzen, damit man dünne Linien erhält. Dazu benötigt man spezielle Spitzer und durch das Spitzen wird sie immer dünner und bröckelig. Außerdem habe ich öfter das Problem, dass die Kreide nicht zeichnet und sie immer wieder angefeuchtet werden muss.
  • Zauberstift* sind ähnlich zu Filzstiften, mit einer farbigen Spitze und einer Spitze, mit der man die Linie sofort entfernen kann. Der einzige Unterschied zu einem normalen Filzstift ist, dass die Markierungen von selber wieder verschwinden. Das ist besonders praktisch für Markierungen auf dem Schnittteil, wie z.B. Abnäher. Aber Achtung: Wenn ihr die Abnäher anzeichnet und erst am nächsten Tag zum Nähen kommt, kann es passieren, dass die Markierung sich schon aufgelöst hat.
  • Kreidestifte* sind vom Prinzip das Gleiche wie  Schneiderkreide in Stiftform. Hier ist das Anspitzen einfacher und verrutschte Linien können mit Hilfe des Bürstchens am Deckel korrigiert werden. Doch auch die Kreidestifte zeichnen nicht immer und man hat ein ähnliches Problem wie bei der Schneiderkreide.
  • Der Kreiderad Stift* ist mein absoluter Favorit. Es enthält eine Patrone mit Kreidepulver, das mit Hilfe des kleinen Rädchens an der Spitze präzise und gleichmäßig auf den Stoff aufgetragen wird. Die Patronen gibt zum Nachfüllen mit weißem und farbigen Kreidepulver für helle und dunkle Stoffe.
  • Natürlich kann man auch zum guten alten Kugelschreiber greifen. Doch Achtung, dieser lässt sich nicht immer rückstandslos entfernen und ist auf dunklen Stoffen nicht gut sichtbar.

Bevor ihr mit dem Zeichnen beginnt, solltet ihr euer Schnittteil mit ein paar Stecknadeln auf dem Stoff fixieren, damit es euch nicht verrutscht. Ich lasse Stoff und Papier solange aneinander gepinnt, bis ich das Schnittteil zum Nähen benötige. So weiß ich immer genau, was wohin gehört und kann ggf. vergessene Markierungen noch leichter nachholen.

Das eigentliche Abzeichnen des Schnittes mache ich mit Hilfe eines Geodreiecks. Hiermit kann man wunderbar die entsprechende Nahtzugabe abmessen und direkt mit übertragen. Alternativ gibt es auch Kreiderädchen mit eingebautem Abstandsmesser*. Die habe ich aber noch nicht getestet. Vielleicht hat jemand von euch schon Erfahrungen damit gesammelt?

Zeichnen

Wie gesagt, testet euch einfach einmal durch und entscheidet euch für das Hilfsmittel, das euch am besten liegt. Oder vielleicht habt ihr noch weitere Varianten getestet? Dann schreibt mir gerne eure Erfahrung in den Kommentaren.

* Affiliate-Link

Serie der kleinen Nähschule “Wie kommt der Schnitt auf den Stoff”: